Eine M42 Body Cap für die Pinhole Fotografie

Für das kleine Pinhole Foto zwischendurch sind die 4×5 inch Kameras ja völlig ungeeignet, daher möchte ich hier eine Alternative für das KB Format bauen. Die Wahl fiel auf M42 Body Caps aus Aluminium, die gar nicht mal so leicht zu finden waren.

Die Ausführung in Metall ist mir in diesem Fall lieber, da es sich besser bearbeiten lässt. Zudem gibt es für die meisten meiner Kameras entsprechende M42 Adapter – also kann ich auch meine anderen Kameras recht unkompliziert mit einem Loch ausstatten.


Dann habe ich endlich M42 Body Caps aus Aluminium bei eBay gefunden und mich gleich mit 10 Exemplaren eingedeckt (Mehr waren zudem auch gar nicht erhältlich).
Um eine einigermassen zentrierte Bohrung hinzubekommen, habe ich mit dem Kreisschneider, der bereits beim Bau der Fotolampen im Einsatz war, eine passende Schablone geschnitten und mit einem Körner auf der Innenseite die Mitte markiert.


Mit einem 4mm Spiralbohrer wird nun ein Loch in den Gehäusedeckel gebohrt . Da Aluminium sehr spröde ist, wird hier von innen nach aussen gebohrt und man sollte darauf achten, das die Unterseite plan aufliegt. Um entstehende Grate, oder eine nicht ganz so saubere Bohrung braucht man sich hier erst mal keine Sorgen machen, Hauptsache die Bohrung ist einigermassen zentriert.


Ich bin kein Meister der Metallbearbeitung, daher sieht es alles andere als perfekt aus – aber es ist ein Loch im Deckel. Anstelle es jetzt einfach zu entgraten – mache ich mir die Sache etwas einfacher.


Hierfür gibt es Senkbohrer der das gebohrte Loch in einen schönen Kegel verwandelt. Das sieht nicht nur schöner aus, sondern ist auch ganz praktisch und verhindert Abschattungen bei großen Bildwinkeln.


So, mit Senkbohrer sieht Ganze dann schon recht manierlich aus. Mit einer Feile werden evtl. noch störende Grate entfernt.


Was den Bau von Kameras und Fotografiezubehör angeht, so habe ich mittlerweile schwarzen Ofenlack zu schätzen gelernt. Er trocknet schnell, benötigt aber eine längere Zeit zum Aushärten. Er produziert eine wunderbare matte Oberfläche die jegliche Reflektion verhindert.


Als Träger für die dünne Messingfolie, die ich für die Löcher verwende (0,025mm-0,05mm), nehme ich VA-Stahl Karosseriescheiben mit einem Durchmesser von 25mm und einer Stärke von 2mm. Wie unschwer zu erkennen ist, sind die Karosseriescheiben gestanzt worden und haben unschöne Grate, die schlimmstenfalls sogar Löcher in die Metallfolie drücken können.


Daher werden die Stanzgrate abgeschliffen. Hierzu benutze ich einen Schleifstein und Wasser. Wenn sich plane Flächen gebildet haben, wird diese mit einem 2000’er Wasserstein poliert. Damit haben wir schöne Auflageflächen für die Metallfolie, damit sie absolut plan liegt.


Nun, dann auf zum Endspurt. Was wir jetzt noch brauchen ist der vorbereitete Gehäusedeckel, die plan geschliffene Karosseriescheibe und eine Metallfolie mit einem Loch. 0,299mm. Hier weichen jetzt die unterschiedlichen Tools für die Berechnung des Lochdurchmessers voneinander ab. Von 0,25mm-0,032mm bei einer Fokuslänge von 42mm habe ich gefunden. Eigentlich müsste man eine Halterung mit einer austauschbaren Lochblende haben, damit man unterschiedliche Lochdurchmesser testen kann.


Die Frontansicht: Die Lackierung mir dem matten Ofenlack fällt kaum auf und das Ergebnis sieht doch recht professionell aus.


Die Rückansicht: Ebenso sauber … und die Lochblende sitzt schön plan zwischen dem Gehäusedeckel und der Karosseriescheibe.


Der „anspruchsvolle Versuchsaufbau“ für den ersten Test.


Getestet habe ich die Konstruktion mit einer Canon EOS 10D … Die Geschwindigkeit der digitalen Fotografie ist hier schon von Vorteil, weil man das Ergebnis sofort sehen kann.


So, sieht dann das Ergebnis aus. Das passt schon.


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Viel Spass beim Nachbauen.


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