Making the perfect pinhole

Im Netz gibt es eine Vielzahl von Anleitungen wie man das perfekte Loch für seine Lochkamera herstellen kann. Das reicht von der einfachen Nähnadel in einem Korken über einen kleinen Lichtbogen aus einem Klingeltransformator bis hin zu einem Laser.

Also habe ich mal ein wenig herumprobiert womit ich am Besten klar komme und was ich so in der Werkstatt habe.

Für die Lochblenden verwende ich Messingblech in einer Stärke vom 0,025 mm das ich in kleine 1x1cm große Plättchen schneide. Die Folie ist so dünn, das man es problemlos mit jeder Haushaltsschere schneiden kann. Ich hab noch einige Scheren aus alten Verbandkästen, die für diesen Zweck vollkommen ausreichen und bei denen es nicht schlimm ist, wenn sie dabei stumpf werden.


Meine Idee war es zu bohren. Die ersten Versuche mit 0,3mm Bohrern waren alles andere als zufriedenstellend, auch mit Nähnadel und Korken waren die Ergebnisse nie wirklich kreisrund. Also entschied ich mich für die Kombination Dremel und Nähnadel. Mit ausreichend hoher Umdrehungszahl sollte das doch wohl zu machen sein.


Zum Bohren verwendet man am besten eine Unterlage aus Hartholz, damit die Nadel nicht gleich durch das Eigengewicht des Dremels komplett durch das hauchdünne Blech rauscht. In der Regel reicht ein kurzes Aufsetzen des Bohrers schon aus.


Sinnvollerweise bohrt man gleich mehrere Folien, denn den Durchmesser der Bohrung mit dem Auge abzuschätzen zu wollen ist müssig. Zumindest schaffe ich das nicht.


Auf der Rückseite entsteht ein Grat, der noch mit feinem Nasschleifpapier entfernt werden muss.


Das Ergebnis sieht erst einmal erschreckend aus. Ich dachte auch zuerst die Folie sei nur vermessingt, aber das sieht nur durch die Lichtreflektion so aus.


Zum Polieren mit der feinsten Polierpaste die man bekommen kann, verwende ich eine Unterlage aus Glas und ein Wattestäbchen.
Nun heisst es aber polieren, polieren und polieren …


… bis es einem zusagt. Ich habe es noch nie geschafft wirklich alle Schleifspuren komplett zu beseitigen. Die fertigen Messingbleche werden noch mit Kernseife und Wasser fettfrei gewaschen und getrocknet. Anschliessend klemme ich sie in ein Diarahmen und messe mit einem Taschenmiskroskop den Durchmesser und prüfe, ob das Loch auch ohne Ausriss und schön rund ist.


Als Halter für die Messingfolie verwende ich Karosseriescheiben aus Edelstahl mit einem Durchmesser von 25mm und einer Stärke von 1,5mm. Da diese Karosseriescheiben in der Regel gestanzt sind haben sie einen unschönen Grat der unsere 0,025mm Messingfolie locker perforieren kann. Daher schleife ich zunächst mir einem groben und anschliessend mit einem feinen Wasserstein die Flächen plan. Vorsicht! nicht die Finger schleifen, denn wenn man mit Wasser hantiert merkt man es erst zu spät, das man auch die Fingerkuppen mit geschliffen hat. Das kann sehr schmerzhaft sein. Ich spreche da aus Erfahrung.


Auch die fertig geschliffenen Karosseriescheiben werden mit Wasser und Kernseife fettfrei gewaschen und getrocknet. Der Lochdurchmesser der Lochblende wird dann noch in die Karosseriescheibe hinein-gedremelt, damit man hinterher auch die passende Größe wiederfindet.


Nun geht es an den Zusammenbau. Für den einfacheren Zusammenbau habe ich mir aus einem Reststück Buchenholz eine „Montagevorrichtung“ gebaut. Also die Kanten sauber plan geschliffen und dann mit einem 25mm Forstnerbohrer 3mm hineingebohrt. Damit sollten zwei Karosseriescheiben perfekt hinein passen.


Mit einem Zahnstocher wird die Unterseite einer Karosseriescheibe mit einem Hauch Klebstoff versehen. Hierbei aufpassen, das es keine Fäden zieht und die Klebstoffspur weit genug von der Mitte entfernt ist. Dann wird die Metallfolie vorsichtig in die Mitte hineingelegt …


… und anschliessend vorsichtig ausgerichtet. Ich nehme hier extra keinen Sekundenkleber, weil die Gefahr viel zu groß ist das man sich die Finger gleich mit anklebt und „normaler“ Klebstoff länger „offen“ bleibt, was noch kleine Korrekturen zulässt. 


Zu guter Letzt wird die Karosseriescheibe (Mit der Metallfolie nach oben versteht sich) in die „Montagehilfe gelegt, der Rand wieder mit dem Zahnstocher mit einer Klebstoffspur versehen und die zweite Karosseriescheibe aufgelegt. Dank der Montagehilfe wird diese Karosseriescheibe sofort perfekt ausgerichtet. Nun noch gut anpressen und den Kleber in Ruhe aushärten lassen. Fertig!


Viel Spass beim „Löcher machen“.


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